C-710 ist
kein Kürzel für die Modellreihe eines Fahrrades sondern die alte Bezeichnung
der Küstenstraße
im Westen Mallorcas, die von Pollenca nach Port Andratx führt.
Im Rahmen der Umbenennung der mallorquinischen Strassen wurde sie in Ma-10 umbenannt. Man kann sich streiten, welches die schönste Radtour Mallorcas
ist - aber diese Straße gehört mit
zu den Top-Routen auf der Insel.
Starke Fahrer können die Küstenstraße an einem Tag
hin und zurück
fahren. Für Hobby-Radler ist das zu lang. Folglich muß man
eine Transportmöglichkeit
für die Hin- oder Rückfahrt organisieren. Ich habe mich
immer nach Port Andratx bringen lassen und bin zurück geradelt.
Dadurch war ich nicht im Zeitdruck und konnte nach der Rückkehr
direkt unter die Dusche... . Daher ist der Startpunkt der Tourenbeschreibung
auch Port Andratx. Wobei eine Tourenbeschreibung bis Pollenca fast überflüssig
ist. Es geht immer der Ma-10 nach. Aber ich tippe halt gerne... .
Vom Hafen in Port Andratx (wo man ganz gut Parken kann) geht es zurück
auf die Hauptstraße.
Hier biegen wir nach li. in Richtung Andratx ab. Es geht
Bei Estellencs |
direkt bergauf,
was bei kalten Beinen etwas unangenehm ist, deshalb locker pedalieren.
Nach 5 km in Andratx treffen wir als erstes auf - na klar - einen
Kreisverkehr. Hier biegen wir li. in den Ort hinein ab. Es folgen
noch zwei Kreisel, bei denen man sich in Richtung Sóller hält,
dann fährt
man die Hauptstraße
durch den belebten Ort hindurch. An einer Kreuzung geht es dann re.
ab, weiter in Richtung Sóller, und man gelangt wieder an einen
Kreisel. Auch hier wieder der Ma-10 in Richtung Sóller nach
li. folgen.
Direkt hinter dem Kreisel beginnt der 5 km lange Anstieg durch
den Wald zum Coll de Sa Gremola. Er ist nicht sehr steil (durchschnittlich
5%) und man hat immer wieder Zeit den schönen Blick zurück zu genießen.
Die nächsten 4 km geht es dann bergab, teilweise mit wunderbaren
Serpentinen unter hohen Felswänden. Die (häßlichen) Betongalerien,
die passiert werden müssen, haben genug Licht um sie ohne Beleuchtung
zu durchfahren.
Der nun folgende Anstieg zum Coll d´es Pi ist gut 3 km lang und steiler
als am Coll de Sa Gremola (6-7%), bietet aber immer wieder phantastische
Blicke nach li. auf das Meer. Kurz nach Erreichen des Colls wird
der erste Ort seit Andratx, Estellencs erreicht und durchfahren.
Oberhalb des Ortes steht der Galatzó, der südlichste über 1000m hohe
Gipfel der Serra Tramuntana. Es geht nun in leichtem unterhaltsam
profiliertem Gelände nach Banyabulfar. Kurz vorher kann man am Mirador
de Ses Animas (ein alter Wachtturm) noch einen lohnenden Aussichtsstop
einlegen. Banyabulfar ist für seine Terrassenanlagen, die auf die
Mauren zurück gehen bekannt. Man achte dabei auch auf die Überreste
des Bewässerungssystems.
Direkt nach der Ortsdurchfahrt beginnt der anstrengende Anstieg zum
Coll de Sa Bastida. Er ist zwar nur knapp 3 km lang, weist aber immer
wieder mal Stellen von 10% Steigung auf. Dahinter gibt es auch keine
rasende Abfahrt. Es geht nur kurz bergab, dann führt die Straße
mit profiliertem Gelände an einem Berghang entlang von der Küste
weg. Nach gut 37 km Fahrtstrecke erreichen wir eine Kreuzung.
Geradeaus geht es nach Esporles, wir aber biegen li. in Richtung
Sóller ab und nehmen die prachtvolle Auffahrt zum Coll de
Claret unter die Räder. Die Straße ist nun schmaler und
führt bald in Serpentinen
nach oben. Dabei bietet sich ein wunderbarer Ausblick bis nach Palma
Vorausblick zum Puig Major |
hinüber. Bei gutem Wetter sind die Kathedrale und der Almundia-Palast
ohne Probleme zu erkennen. Nach Überqueren des Colls folgt eine lange
Abfahrt hinab auf das Plateau von Valldemossa. Wir fahren jedoch
nicht in den Ort hinein, sondern biegen kurz vorher an einer Kreuzung
nach li. ab - natürlich in Richtung Sóller.
Es geht nun wieder zurück in Richtung Küste - mit einem nur 500 m
langen aber bis zu 12% steilen Anstieg, der ganz schön gemein sein
kann. Danach wird es leichter und später folgt die rasende Abfahrt
nach Deia hinunter. Dabei wird das Landgut Son Marroig passiert,
das einen Besuch wert ist. Bei der Abfahrt sollte man die Ausblicke
über die Küste nicht vergessen. Deia liegt wunderbar in einem weiten
Tal unterhalb des Teix, was viele Künstler angelockt hat.
Hinter Deia geht es wieder bergauf, dabei ist einer der am häufigsten
photographierten Orte Mallorcas, Lluc Alcari, auf der li. Seite zu
sehen. Es folgt nach einer flacheren Passage noch ein Anstieg zu
einem kleinen Coll, dann liegt der Talkessel von Sóller vor
uns. Von hier aus kann man sich schon einmal die Auffahrt zum Coll
de Puig Major ansehen.
Nun geht es mit viel Speed nach Sóller hinunter. Die Straße ist zunächst
schmal, wird aber rasch breiter. Am Ende wartet ein Kreisverkehr
auf uns. Wir fahren li. ab in Richtung Lluc. Die Bar am Kreisel sieht
wenig einladend aus, ist aber sehr Radfahrer-freundlich - und hat
einen guten Café con leche. Es geht nun Richtung Port Sóller, die
Schienen der Eisenbahn werden gekreuzt und es folgt ein weiterer
Kreisverkehr. Hier biegen wir re. - in Richtung Lluc ab.
Nun folgt die 14km lange Auffahrt zum Coll de Puig Major. Dabei werden
860 Höhenmeter überwunden. Die Steigung ist aber sehr gleichmäßig und die
phantastischen Ausblicke sind den Schweiß wert. Oben wartet als Gipfelpassage
ein unbeleuchteter Tunnel. Direkt davor ist ein Aussichtspunkt, der
noch einmal einen schönen Blick über den Talkessel von Sóller bietet. Hier
kann man sich warm anziehen. Meist ist es auf der anderen Seite des
Tunnels viel kälter!
Im Tunnel geht es noch leicht bergauf, dahinter folgt aber ein rasante
Abfahrt. Zuerst an den Stauseen des Militärgeländes vorbei, dann
hinab zum Cuber-Stausee und danach weiter zum Gorg Blau.
An der Bahia de Pollenca |
Dahinter
folgt noch einmal ein kurzer Tunnel, der aber rasch durchfahren wird
und schon ist man am Abzweig nach Sa Calobra hinunter. Nun müssen
in welligem Profil wieder 200m an Höhe zugelegt werden. Das tut jetzt
schon weh. Nach li. bieten sich aber wieder tolle Blicke, z.B. in
den Torrente de Pareis hinab. Wir passieren die Bar bei Escorca und
bei der Siedlung Son Macip ist die Höhe erreicht. Nun geht es rasch
hinunter zum Coll de Sa Bataia.
Hier fahren wir nicht geradeaus, sondern
biegen nach links ab (wir bleiben auf der Ma-10). Am Ende der kurzen
Abfahrt hinter dem Coll kann man links zum Kloster Lluc abbiegen,
einem der wichtigsten religiösen Zentren der Insel. Ein Besuch
ist unbedingt zu empfehlen, auch wenn das Kloster an schönen
Tagen sehr stark frequentiert ist. Auch hier sind Rastmöglichkeiten
gegeben. Wer weiter will, biegt rechts ab und nimmt eine der letzten
Steigungen in Angriff. Es folgt am Ende der Steigung dann noch ein
welliges Stück Straße mit Gegensteigungen bis zu 10%,
aber kurz hinter der Finca Mossa beginnt die Abfahrt nach Pollenca.
Die Abfahrt ist sensationell, ein anderes Wort fällt mir nicht ein. Lang,
durch einmalige Landschaft und im oberen Anteil sind die Kurven nicht zu
eng,
halt Genuß pur. Aber aufpassen, bei den Geschwindigkeiten, die sich entwickeln,
will das Genießen der Landschaft wohl dosiert sein.
Nach Pollenca hinein führt am Ende der Abfahrt noch ein ca.
7km langes Flachstück, das gerade durch den Talgrund verläuft. In Pollenca
erwarten uns zwei Kreisel. Wir halten uns in beiden Kreiseln in Richtung Palma.
Hinter dem zweiten Kreisel ist man auf einer Hauptstraße. Nach ca. 500m
erreichen wir einen weiteren Kreisel mit einem überdimensionalem Gockel aus Metall.
Hier führen zwei Straßen nach Alcúdia. Wir nehmen die zweite (=die dritte Ausfahrt).
Sie führt
uns in ca. 6km bis an die Bucht von Pollenca. Dort treffen wir auf die Küstenstraße,
die wir nach rechts in Richtung Alcúdia verfolgen.
Wir gelangen an einen Kreisverkehr, nehmen dort die letzte Ausfahrt und
folgen der Hauptstraße um eine Rechtskurve bis zu einer Ampel direkt an den Festungsmauern
von Alcúdia. Hier biegen wir rechts ab, sehen links Überreste der
römischen Besiedelung liegen und erreichen einen Kreisverkehr mit einer
Plastik in Form eines roten Pferdes. Hier nehmen wir die zweite Ausfahrt in Richtung
Artà und gelangen an einen weiteren Kreisverkehr. Auch hier nehmen wir
die zweite Ausfahrt in Richtung Artà und gelangen wieder zur Platja de
Muro.
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Aktualisiert: 26.05.2012
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