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Auf einem alten Vulkankegel, dessen Basaltgestein in Hering noch sichtbar ist, steht die Veste Otzberg. Sie ist aufgrund ihrer exponierten Lage weithin sichtbar und ein beliebtes Ausflugsziel, das eine überragende Aussicht in die Umgebung und bis in den Taunus bietet.

Mit dem Bau der Burg auf dem Otzberg wurde um das Jahr 1200 begonnen. Dabei gehört der weiße Bergfried ("weiße Rübe") mit zu den ältesten Teilen der Anlage. Der Zugang erfolgte früher über eine Holzbrücke zu dem in ca. 9 Meter Höhe liegenden Fenster, der jetzige Zugang wurde erst zu Ende des 18. Jahrhunderts geschaffen. Eine Besteigung lohnt sich, der Ausblick ist umwerfend - und war früher natürlich strategisch wichtig.

Im Laufe der Jahrhunderte wechselte die Veste häufiger ihre Besitzer, bis sie 1390 an Pfalzgraf Ruprecht den Älteren verkauft wurde. Die Pfälzer blieben bis 1803 in

Die Veste Otzberg im Luftbild
Besitz der Burg, wobei sie allerdings zweimal kurzfristig durch die Hessen erobert, bzw. besetzt wurde (1504-1507 und 1622-1648). 1803 erfolgte dann die Übernahme durch Hessen-Darmstadt. Die Pfälzer gaben der Veste auch ihre heutige Gestalt, seit 1624 blieb sie weitgehend unverändert.

Die Festung war aufgrund der diversen Zwistigkeiten von Pfälzern und Hessen so stark befestigt worden. Das half aber 1504 recht wenig, weil die Übergabe kampflos erfolgte, vermutlich nachdem Hering von den Hessen niedergebrannt wurde. Aber nach zig Jahren konnte man sich doch auf stabile Verhältnisse verständigen, so daß die Festung ab 1711 den Pfälzern als Invalidenkaserne diente, Hessen-Darmstadt richtete später dort auch ein Gefängnis ein. 1826 wurden Teile der Gebäude zum Abriß verkauft und der Rest der Anlage dem Verfall preisgegeben. Heute bemüht man sich, Teile der Anlage wieder aufzubauen - so ändern sich Zeiten und Wertvorstellungen.

Die Festung beeindruckt auch heute noch durch ihre massiven Mauern und ihre fast regelmäßige, ovale Form. Der Anstieg durch das Tor ist heute noch steil (man kann mit dem Rad bis in den Burghof schnaufen), früher fand sich hier als zusätzliches Hindernis noch eine Zugbrücke. Am Südende der Veste findet sich das "Bandhaus", das wohl im frühen 15. Jahrhundert errichtet wurde und heute das Museum Otzberg beheimatet. An der Ostseite daneben finden sich die Überreste des Korporalshauses.

Im Kommandantenhaus, das sich rechts des Eingangstores befindet, ist heute eine Gaststätte zu finden, in dem es deftige Odenwälder Kost für den Gaumen gibt, dazu Äppler oder diverse andere Getränke (empfiehlt in größeren Mengen aber nur nach der Tour). Auf der anderen Seite befindet sich das Brunnenhaus, in dem sich ein 78 Meter tiefer Brunnen befindet - da gab es was zu kurbeln. Aber 1788 wurde ein Tretrad installiert, das dann die Arbeit erleichterte.

Wer ein wenig mehr in die mittelalterliche Welt abtauchen will, dem sei ein Besuch des Otzbergfestes empfohlen, wo in mittelalterlicher Kleidung diverse Handelsgüter zum Kauf angeboten werden.

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Aktualisiert: 30.07.2001

 

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