|
Wenn man das erste Mal durch den Ort "Schloß
Nauses" fährt, der zur Gemeinde Otzberg gehört, fragt
man sich unwillkürlich, wie wohl der kleine Ort zu diesem Namen
kommt. Denn abgesehen von den Nachbildung des Schloß-Brunnens
findet sich nichts, was einen an eine Burg denken läßt.
Doch hier befinden sich tatsächlich die Reste eines Schlosses,
ja sogar einer Wasserburg.
Der
Torturm
|
Doch man muß erst einmal wissen, daß
es sich bei dem Schloß nicht um eine Steinburg handelt, sondern
um einen Fachwerkbau. Die bisher erste urkundliche Erwähnung
datiert aus dem Jahr 1471, das Fachwerk wird ebenfalls auf die Zeit
um 1500 datiert.
Von den Wassergräben und den Wehranlagen ist heute nichts mehr
zu entdecken, aber das Haupthaus und der Turm des Eigangstores sind
bis heute erhalten. Um sie zu sehen, muß man von der Straße
abweichen und sich in den Gutshof hineinbegeben, der den Blick auf
die Schloßanlagen versperrt.
Die Fachwerkkonstruktion ist auf einem sehr hohen massiven Sockel-
und Erdgeschoß aufgebaut, am Herrenhaus findet sich an der
südlichen Giebelseite ein Erker, in dessen Erdgeschoß
sich ein originäres Fenster befindet. An dem halbrunden Treppenturm,
der 1583 an das Herrenhaus angefügt wurde, kann man das Wappenschild
der Gans von Otzberg (nein, nein - so hieß das Adelsgeschlecht,
daß das Schloß als Lehen von Pfalzgraf Friedrich erhielt)
erkennen.
Der Torturm steht heute frei, war aber früher der Zugang zum
Schloßhof. Auf der Eingangsseite kann man ein Doppelwappen
erkennen. Von den Resten her kann man auf eine große Wehrhaftigkeit
der kleinen Wasserburg schließen, auch wenn es mir persönlich
schwer fällt, mich in dem heutigen Ambiente in die frühere
Zeit zurück zu versetzen.
In den Nebengebäuden, die im 19. und 20. Jahrhundert errichtet
wurden, findet sich auch eine Gaststätte, so daß für
das leibliche Wohl gesorgt ist.
Aktualisiert:
28.07.2001
|
|
|