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Die Haselburg
liegt direkt an der Bundesstraße zwischen Höchst und Brensbach,
dort wo das Kinzigtal auf der Höhe einmündet. Im Gegensatz
zum Namen handelt es sich aber nicht um eine befestigte Anlage, sondern
um einen römischen Gutshof (Villa rustica), von denen in Hessen
bisher ca. 300 Stück entdeckt wurden. Die Haselburg ist dabei
eine der größten Anlagen. Der eigentliche Hofbezirk war
von einer Mauer von fast 200 m Seitenlänge umgeben und umfaßte
eine Fläche von ca. 3.5 Hektar.
Erbaut wurde der Gutshof um 90 n. Chr., um ca. 260 n. Chr. wurde er
wieder aufgegeben und versank in der Vergessenheit. Danach wurde er
in verschiedenen Etappen wiederentdeckt. Schon um 1800 wurde der Bezirk
Haselburg genannt, erweckte aber sonst kein Interesse. Man vermutete
dort ein altes Limes-Kastell. 1882-1886 wurden Grabungen durchgeführt,
die den zivilen Charakter der Anlage nachweisen konnten. Weitere Ausgrabungen
zur näheren Bestimmung erfolgten aber nicht.
Jupitersäule
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1979 verlegte die Ruhrgas-AG schließlich eben dort eine Gasleitung,
was zur erneuten "Entdeckung" der Haselburg führte.
Nun wurden ausführliche archäologische Grabungen durchgeführt,
die erst erkennen ließen, daß es sich bei der Haselburg
um eine der größten Zivilanlagen der Römer in Hessen
handelte.
Die Haselburg bestand aus einem Herrenhaus mit angeschlossenem Jupiter-Heiligtum
(die Säulentrommel ist zu sehen), Wirtschaftsgebäuden und
einem großen Badetrakt. Teile des Abwassersystems sind ebenso
erhalten wie eine Unterflur-Wand-Heizung (Hypokaustheizung), sozusagen
dem Vorläufer der heutigen Fußbodenheizung. Die Räume
selbst waren wohl mit Wandmalereien und Glasfenstern ausgestattet.
Wenn man sich heute an der Haselburg eine Pause gönnt und mit
Muße den Blick über die Ruinen hinweg in den
An
der Haselburg
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unverbauten Odenwald schweifen läßt, kann man nur sagen:
der Bauherr der Haselburg wußte offensichtlich geschmackvoll
zu leben.
Die Ausgrabungs- und Aufbauarbeiten sind noch lange nicht beendet,
und der "Haselburgverein" steckt viel Mühe und Geld
in das Freilichtmuseum Haselburg, das jederzeit kostenlos besichtigt
werden kann. Eine Begleitinformation für einen Rundgang findet
sich an einer kleinen Hütte. Mit einer Spende vor Ort kann man
die weiteren Ausgrabungen unterstützen.
Aktualisiert:
27.03.2002
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